Der Morgen beginnt am Abend davor – Wie deine Abendroutine den Start in deinen Tag bestimmt (Teil 1)

Der Morgen beginnt am Abend davor – Wie deine Abendroutine den Start in deinen Tag bestimmt (Teil 1)

Der Wecker klingelt – im selben Moment haben wir bereits die Entscheidung getroffen: Snooze-Button. Wir wissen, dass wir bis zum Einschlafen entweder noch an Aufgaben gesessen sind oder bis zum letzten Augenblick auf unser Handy gestarrt haben. In der Müdigkeit macht sich das bemerkbar, also? Fünf Minuten länger liegen bleiben – am Ende sind es 20 min. Wir stehen unter Zeitdruck auf, essen ganz schnell oder lassen das Frühstück aus und stellen uns den Aufgaben, die wir noch gar nicht aufgeschrieben oder bestimmt haben.

Fazit: Wir sind gestresst, überfordert, zu wenig erholt und erwarten von uns einen Tag, der uns am Ende des Tages zufrieden stellen soll.

Wir merken ganz schnell: Das klingt nicht nur paradox – das kann niemals funktionieren.

Nach dieser Erkenntnis fangen wir oft an diese Morgenroutine zu verändern: Früher aufstehen, Wecker außerhalb der Reichweite stellen, besseres Frühstück vorbereiten – alles tolle Ideen, doch der Ursprung der Problematik ist ein anderer:

Unser Problem ist der Abend davor.

Wie sollen wir denn früher aufstehen, wenn der Körper zu wenig Energie hat? Die Müdigkeit am Morgen ist kein Anzeichen für Faulheit – es ist ein natürliches Signal des Körpers, dass die Energiespeicher noch nicht voll sind und der Körper Erholung braucht. Wir lassen das Frühstück aus, weil es zeitaufwändig ist und die Zeit am Morgen einfach nicht vorhanden ist. Und dann gehen wir gestresst in die Schule/Uni/Arbeit, weil wir enttäuscht sind – auch überfordert, da es ein Kampf mit der Zeit und unseren natürlichen Signalen ist – Tag für Tag.

Der Morgen bestimmt zum entschiedenen Teil unseren Tag. Die Morgenroutine entscheidet über unsere Energie für den Tag, unsere Laune und Stimmung – eng verbunden mit unseren Plänen und Zielen für den Tag. Stehen wir früh genug auf, haben genug Erholung gehabt und tanken in Ruhe wertvolle Energie und Nährstoffe auf, dann haben wir einen essentiellen Baustein für einen guten Tag gelegt.

Entscheidend ist hier: Bewusste Entscheidungen!

Wieso? Falls Du dein Frühstück auslässt muss es nicht unbedingt negativ sein. Bist du jemand der gerade Intervallfasten ausprobiert, dann wäre das eine bewusste und für Dich sinnvolle Entscheidung. Hast du aber eigentlich doch Hunger am Morgen und würdest gerne mit einem gesunden und entspannten Frühstück beim Sonnenaufgang in den Tag starten wollen, dann tut es Dir nicht gut.

Doch wie kommt man zu diesen bewussten Entscheidungen?

Wir alle sind doch müde, träge und unter Zeitdruck am Morgen.

Deshalb: Entlaste Deinen Morgen soweit es geht! Verschiebe den Großteil der Vorbereitungen, Entscheidungen und Gedanken auf den Abend davor – damit profitierst du von zwei entscheidenden Vorteilen:

  1. Effektiv mehr Zeit am Morgen.
  2. Mentale Entlastung bereits am Abend davor.

Diese beiden Vorteile schauen wir uns gemeinsam genauer an:

1. Zeitliche Entlastung

Je mehr Du am Abend vorbereitest und je mehr Entscheidungen Du triffst, desto weniger musst zu am Morgen machen. Damit gewinnst Du mehr Zeit für Dein Frühstück, ein paar Übungen oder einen Moment der Achtsamkeit, z.B. einer kleinen Meditation beim Sonnenaufgang.

Was kannst Du tun: Kleidung vorbereiten, To-Do-Liste erstellen, Tasche einpacken, Teller und Utensilien für das Frühstück vorbereiten, Kleinigkeiten aufräumen usw.

2. Mentale Entlastung

Zusammen mit dem ersten Punkt der wichtigste Aspekt am Morgen. Wir brauchen eine neue Perspektive auf das Thema Entscheiden und Nachdenken:

Jede Entscheidung kostet Energie

Je komplizierter desto mehr. Hier ein paar Beispiele:

  1. Später aufstehen: Reicht die Zeit?
  2. Zeit reicht nicht: Was kann ich auslassen?
  3. Kleidung nicht vorbereitet: Was ziehe ich heute an?
  4. Frühstück nicht geplant: Was esse ich heute?
  5. To-Do-Liste nicht gemacht: Was muss ich heute tun und was ist heute wichtig?
  6. Tag nicht überblicken: Was steht heute an?

Das klingt schon nach Chaos – und die Beherrschung von Unordnung erfordert mentale Energie. Ist unser Schlaf bereits schlecht, dann wird die Energie knapp – und wenn die Energie knapp wird, kommt das Gefühl der Überforderung und damit eine angespannte Stimmung.

Doch ein Aspekt ist hier noch entscheidend: Diese Beispielfragen beschäftigen uns nicht erst ab 6 Uhr morgens – sie quälen uns bereits am Abend davor. Unterbewusst denken wir vor dem Einschlafen an den nächsten Tag. Unser Gehirn benötigt Energie, um nichts zu vergessen. Falls uns der Überblick fehlt, geraten wir unter Druck, da wir das Gefühl haben den Tag nicht zu kontrollieren. Somit leidet auch unser Schlaf maßgeblich an den Fragen des nächsten Tages. Es macht uns sogar Angst, wie viel Energie gleich nach dem Aufwachen zur Verfügung stehen muss.

Der Mensch ist keine Maschine – und sogar ein Motor muss erst warmlaufen, bevor dieser 100% Leistung geben kann. Starten wir planlos in den Morgen benötigen wir 120% Leistung.

Unser Morgen ist die Zeit des Warmlaufens – für den Tag und wichtige Aufgaben, aber auch für unseren Körper und Geist, um langsam wach zu werden. Drücken wir bei einem kalten Motor auf Vollgas, dann steigt der Verbrauch signifikant, der Verschleiß steigt und die Leistung ist gemindert. Genauso ist es bei uns Menschen, doch hier verbrauchen wir unsere endliche (!) Kraft, Gesundheit und mentale Stabilität. Auf Dauer kommt es zwangsläufig zu Schäden – im Gegensatz zum Motorwechsel beim Auto, kann man beim Menschen nicht so einfach Teile austauschen.

Anregung: Reflektiere die Impulse aus dem Artikel, um über Deinen Abend und Morgen mehr zu erfahren.

Im nächsten Artikel gebe ich Dir hilfreiche Methoden und Strategien für eine gesunde Abendroutine – also schau regelmäßig auf den Blog und den Mini-Blog bei Instagram!

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